Wie wir nachhaltig leben können
Mit den Seniorenbüros die Zukunft gestalten
Viele ältere Menschen stellen sich die Frage, welche Welt sie ihren Kindern und Enkeln hinterlassen wollen. Die BaS-Jahresfachtagung am 28. und 29. September 2021 in Bonn stand unter dem Titel „Wie wir nachhaltig leben können – Mit den Seniorenbüros die Zukunft gestalten“.
Mit einem Jahr Verspätung feierten mehr als 100 Fachkräfte das 25-jährige Bestehen der BaS und berieten darüber, was Seniorenbüros zu den 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung beitragen können.
Nachhaltigkeit bedeute, über den eigenen Horizont hinauszudenken, so Dr. Konrad Hummel, ehemaliger Beauftragter der Stadt Mannheim für die Konversion, im Hauptreferat der Tagung. Seniorinnen und Senioren könnten hier Vorreiter sein und mit ihrer Erfahrung die lokale Zivilgesellschaft bereichern. Er warnte leidenschaftlich vor einer Polarisierung der Gesellschaft und rief ältere Menschen dazu auf, sich gemeinsam mit Jüngeren für nachhaltige Entwicklung und Generationengerechtigkeit einzusetzen.
Der Kölner Schriftsteller und Journalist Jürgen Wiebicke schloss sich dem an: Engagement sei unabdingbar, um Spuren in der Welt zu hinterlassen. Zukunftsweisende Initiativen entstehen meist, indem sich „ein paar Leute zusammensetzen“ und über persönliche Interessen hinaus etwas Gemeinschaftsstiftendes aufbauen, so Wiebicke.
In einer Gesprächsrunde mit Vertreter:innen aus Bund, Land und Kommune ging es um die Entwicklung der vergangenen 25 Jahre, den Konflikt zwischen Gestaltungsmöglichkeiten und Bürokratie, das Verhältnis der Generationen sowie die Vernetzung auf kommunaler Ebene.
Weitere Höhepunkte der Tagung waren der „Weckruf“ der Slam-Poetin Ella Anschein und das Generationengespräch zwischen dem ehemaligen Vizekanzler Franz Müntefering und der Fridays-For-Future-Aktivistin Franzi Bassenge. Franz Müntefering betonte, die Kommunen seien die Säule der Demokratie. Franzi Bassenge schlug vor, die Älteren könnten die Jüngeren durch Kontakte und Netzwerke bei ihrem Engagement unterstützen.
In fünf Foren entwickelten die Teilnehmenden Visionen zum vielfältigen Zusammenleben in Kommunen und zum nachhaltigen Arbeiten in Seniorenbüros, in neun Tischgesprächen wurden Praxisbeispiele vorgestellt – von der Initiative „Rheinbach ohne Plastikmüll“ über Dorfmoderation bis zum Rikscha-Projekt „Radeln ohne Alter“.
Aus den Rückmeldungen der Teilnehmenden ging hervor, dass die Bonner Veranstaltung als eine rundum sehr gelungene Tagung mit guter Stimmung empfunden wurde.